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Medien-Essenz  26.04.2013 (Archiv)

Boulevard-Zeitungen in Bild-Kritik

Täter, die keine sind. Opfer, die nur Symbolbilder sind. Und wiederum andere, deren intime Details illegal Preis gegeben werden. Die Boulevardzeitungen haben Probleme mit den Fotos, die sie als Aufmacher nutzen.

Die New York Post gerät wegen eines ganzseitigen Titelbildes von zwei jungen Marathon-Besuchern in Boston unter Beschuss. Die Headline lautet: 'Taschen-Männer - FBI-Agenten suchen diese zwei Abgebildeten vom Bostoner Marathon'. Mit einer Auflage von rund 700.000 Exemplaren hat das konservative Boulevardblatt mit überdimensionalen Lettern auf die beiden jungen Männer dadurch aufmerksam gemacht.

Einer der Männer trägt einen Rucksack, der andere eine Umhängetasche. Obwohl beide nicht als Verdächtigte bezeichnet werden, suggeriert der Aufmacher eben genau das. Es sei jedoch die Aufgabe der Journalisten, Bildern Plausibilität zu verschaffen, unterstreicht Kommunikationswissenschaftler Wolfgang Langenbucher. In einer Relativierung der Schlagzeile in äußerst kleiner Schrift heißt es: 'Es gibt keine direkten Hinweise für einen Zusammenhang mit dem Verbrechen, doch die Behörden wollen sie identifizieren.' Washington-Post-Kolumnist Erik Wemple rät den beiden, den Titel zu verklagen und wirft der New York Post vor, unschuldige junge Zuschauer angeschwärzt zu haben.

Die Zeitung selbst gibt sich uneinsichtig. 'Wir stehen zu unserer Story', betont deren Chefredakteur Col Allen. Das FBI hätte das Foto gemailt und wollte wissen, wer die beiden seien. 'Wir haben kein Urteil über sie getroffen, sondern nur Fakten berichtet', so Allan. Kritiker entgegnen dem, dass die Ermittler eine Unzahl an Fotos vom Tatort verschickt hätten und die Zeitung dies durchaus auch erklären hätte können. Stattdessen hat man die beiden 'Taschen-Männer' herausgegriffen.

Langenbucher präzisiert die Sachlage: 'Das FBI ist - genauso wie andere staatliche Einrichtungen - eine parteiliche Quelle mit bestimmten Absichten. Redaktionen sind deshalb gut darin beraten, Dinge nicht ohne die nötigen Kontroll- und Recherchetätigkeiten eins zu eins zu übernehmen.'

Noch schlimmer war es auch bei uns in den Medien zu finden: Opfer, die nach tragischen Vorfällen mit Fotos aus der Anonymität in noch mehr psychischen Druck geholt worden sind etwa. Oder andere, die man einfach durch Symbolbilder ersetzt und damit zu Puppen in einer Geschichte verwandelt hat, die nur noch wenig mit der Realität zu tun hat. Es geht um die schnelle Geschichte, die reißerisch Leser finden muss, statt um den Inhalt. Um so mehr in Bildern, wo Texte kaum mehr auf Papier gelesen werden.

pre/red

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#Medien #Boulevard #Fotos #Kritik #Journalismus



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