Kommentar 13.04.2011 (Archiv)
Steuern, die uns lustlos machen
Österreich hat eine aufgeblähte Verwaltung, hohe Ineffizienzen im staatlichen System und verteilt teuer Geld der Bürger. Nur so läßt sich erklären, dass die Steuern in Österreich so hoch sind.Die Leistung unseres Systems ist nämlich nicht wesentlich anders als in vergleichbaren Staaten. Die Tendenz der Politik zu Geschenken ist aber ausgeprägter - weil Geschenke durch Wirtschaft und Bürger, Medien und die Politik selbst gerne angenommen werden. Und, weil sie nicht mehr hinterfragt und angeprangert werden. Skandalisierung ist in Österreich kein mögliches Instrument mehr, Empörung geht schon fast im grundsätzlichen Raunzen unter.
Verdeutlichen wir uns aber, wie viel unseres Geldes durch den Staat aufgefressen wird, dann sollte die Empörung groß sein. Zumindest aber sollte die Forderung an Gegenleistungen für die Steuern deutlich stärker sein.
Höchststeuersatz Steuerlast, OECD (nur Einkommen 2009)
- Schweden, 56,6%
- Belgien, 53,7%
- Niederlande, 52,0%
- Dänemark, 51,6%
- Japan & Österreich, 50,0%
- Finnland, 49,1%
- Frankreich, 47,8%
- Deutschland, 47,5%
- Australien, 46,5%
- Kanada, 46,4%
Alleine in den Top 10 ist Österreich schon auf Platz 5, dass die Liste hier noch sehr lange ist, braucht man nicht weiter betonen. Bei unseren Nachbarn in Tschechien ist 15% zu vermelden, Ungarn hat 36%, die Slovakei nimmt 19% weg und die Schweiz 41,7%.
Der Vergleich ist schwierig, da die Staffeln und 'Umsätze' damit nicht einheitlich sind. Klar ist aber, dass Österreich mehr als ein Hochsteuerland ist und blieb. Um so mehr, als das Budget weiter wie ein Selbstbedienungsladen behandelt wird. Was - und das ist klar - weitere Steuern braucht, um es halbwegs bestehen zu lassen. Der andere Weg, die Schuldenlast per Inflation schmelzen zu lassen, ist schließlich auch nicht erquicklich.
Noch scheint es, dass der steinigere Weg über Verwaltungsreformen und Sparkurs nicht praktikabel erscheint. Doch wie lange bleibt den Österreicher noch die Lust am Steuerzahlen, wenn die Leistung des Systems sich in Pensionszahlungen, politischen Förderungen und anderen Töpfen erschöpft, Jugend und Zukunft aber ausläßt?
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Steuer #Politik #Österreich #Reform
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Österreichs Verwaltungskosten zu hoch
Um die Hälfte mehr kostet dem Österreicher die heimische Verwaltung im Eurostat-Vergleich und dessen Mitt...
Kunden müssen Kassenbon mitnehmen
Nun also doch, obwohl das im ersten Verkünden ausgeschlossen wurde: Mit der Registrierkassenpflicht für B...
Österreich wird zum EU-Problemfall?
Die Vorzeichen sind nicht gut für das Land, dem es an Reichtum immer noch nicht mangelt. Doch mit den Wac...
Steuerflucht mit System?
Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PwC hat ihren Kunden bei der Steuervermeidung ge...
Zahlen Sie doch 100% Steuer!
Da sind wir noch weit davon entfernt, denken Sie nun. Stimmt leider nicht. Sie zahlen bereits 100% Steuer...
Steuerstreik
Das halbe Bruttoinlandsprodukt stammt vom Steuerzahler, der seine Mitsprachemöglichkeit über die Wahlen k...
Transparenz: Steuergeld im Werbetopf
Die Zeitungen haben einen Werbekunden, den Konjunktur und echte Werbeerfordernis nicht schrecken: Die öff...
Vergleich rund um Credit Suisse
Die Credit Suisse Group und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf haben in einem Verfahren gegen Mitarbeiter...
Stichwort: Basel III
Wenn Bankenmanager Politiker als 'blöd' abstempeln, dann muss die Vorgeschichte eindrucksvoll sein. Grund...
Steuern nehmen Autofahrer aus
Der Finanzminister kann sich freuen: Nicht nur, dass Autofahrer als 'Melkkuh der Nation' ohnehin schon zu...
Lauter arme Menschen?
Armutsgefährdete Menschen werden in Österreich gerne beim Zücken der verteilenden Gießkanne der öffentlic...
Kredite könnten billiger werden
Dann nämlich, wenn die Regierung das Budget wie aktuell geplant durchsetzt. Die bis zu 1,5% Kreditgebühr ...
Irische Steuer-Vergehen
Irland lebt über seine Verhältnisse. Das ausbleibende Wachstum hat aufgedeckt, dass das irische System ni...
Nordeuropa oder Österreich
Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden sind an der Planung eines gemeinsamen Staates. In Öster...
Zeitfenster nicht genutzt
Für große Reformen braucht es oft ein 'Window of Opportunity', ein günstiges Zeitfenster zur Umsetzung. U...
Steuern ökologisieren...
...oder Budget sanieren? Die Erhöhung der Mineralölsteuer als 'Ökologisierung' dürfte hier nicht der Weg ...