Aktuelles 18.09.2015 (Archiv)
Entlarvt in Facebook
Der dunkle Sumpf der Gesellschaft ist weitgehend unsichtbar. Wer Stammtische meidet und sich über F-Wahlergebnisse nach schmutzigen Wahlkämpfen noch wundert, sollte sich aber soziale Netzwerke genauer ansehen.Dort, in den in sich geschlossenen und selbstselektiven Gruppen, werden Menschen offen und extrovertiert. In einer vermeintlich gleichgeschalteten Gesellschaft, die als beruhigendes Korrektiv nicht mehr taugt, wagen sie sich in den Vordergrund.
Die Gruppen benennen sich wertevereinend rund um 'Asylmissbrauch Stop', wollen 'Inländer' helfen oder wenden sich direkt gegen einzelne Proponenten einer modernen und liberalen Gesellschaft. Tritt man bei (oder wird eingeladen), öffnen sich die wahren Untiefen unserer Gesellschaft. Und nicht selten stammen die Mitglieder aus typischen Rändern:
- Arbeitslose, die Angst davor haben, dass die neuen Asylanten ihnen Jobs wegnehmen (obwohl sie nicht arbeiten dürfen)
- Heimische Ureinwohner (mit Namen aus dem ganzen Kaiserreich), die sich vor Überfremdung fürchten (obwohl sie in Gegenden wohnen, wo es Fremde kaum gibt)
- Hüter des Abendlandes, die ihre Deutschtümelei schwer in gerade deutsche Sätze packen können.
- Gastarbeiter-Nachkommen, die Angst vor neuem Mitbewerb im Land haben.
- Und natürlich auch extreme Rechte, die mit seltsamen Flaggen, Sprüchen und Gesten im Profil für Abwechslung zwischen Saufbildern und Ergebnissen übermäßiger Tagesfreizeit sorgen.
In den Gruppen geht es wild her. Ganz offen - in der vermeintlichen Sicherheit einer geschlossenen Gruppe, die gleich denkt - werden strafrechtlich relevante Dinge gepostet, wilde Drohungen ausgestoßen und Widerwärtiges von sich gegeben. Alles Dinge, die man in der realen Öffentlichkeit kaum sehen würde.
Ganz spannend ist die Analyse, welche der eigenen Freunde sich in solchen Gruppen tummeln. Jene Personen zeigt Facebook ja bereits vor dem Beitritt an - ein praktischer Filter, denn kommt bei der Recherche ein Name zu häufig als Symphatisant der Inhalte vor, dann ist nicht von einer unerwünschten Einladung durch andere User auszugehen, sondern von echter Verwurzelung in dieser Szene. Praktisch, um seinen Freundeskreis in Social Media mal richtig zu säubern.
Freunde recherchieren
Welche meiner Freunde sind schon zu lange in meiner Freundesliste? Ganz einfach: Klicke die Gruppen durch und schaue nach, wer von den Freunden in der Gruppe ist. Wenn jemand in mehr als einer anzutreffen ist, ist eine Tendenz schon deutlich und der User sollte genauer begutachtet bzw. entfernt werden.
Asylmissbrauch WienAsylmissbrauch NiederösterreichAsylmissbrauch OberösterreichAsylmissbrauch Österreich
Weitere solcher Gruppen werden mit den Suchbegriffen sicher leicht gefunden...
Interessant, dass im offenen Facebook so viel Illegales landet. Bei freier Meinungsäußerung in Netzwerken, die anonym posten lassen, ist die Qualität der Diskussion nämlich höher, obwohl (oder gerade weil) hier Sicherheit gegeben ist.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#Facebook #Asyl #Migration #Flüchtlinge #Krise
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Extrovertierte nerven mehr
Extrovertierte gelten als geeignet für Führungsaufgaben. Doch in einem Punkt gibt es ein Zuviel des Guten...
Wahlergebnis in Wien: 2015 wider den Prognosen
Die neos sind absolute Wahlsieger, die SPÖ gewinnt trotz Verlusten deutlich vor der FPÖ in Wien. Dämpfer ...
Rechte Rechtschreibung
Wenn Extremisten eher bildungsfern sind, dann mag das nicht verwundern. Dass jedoch ausgerechnet die heut...
Facebook gehört europäisch gemacht!
Derzeit versuchen Initiativen, Google und Facebook an Datenschutz und Privatsphäre Europas zu binden. Das...
Österreicher in Not? Asylanten gegen Facharbeiter...
Das Foto von einer Vergleichsrechnung, was ein Facharbeiter in Österreich verdient und was demgegenüber e...